Schwabsberg: Abschied von Podestplätzen
Schwabsbergs Erstligakegler haben sich am 11. Spieltag beim Aufsteiger in Raindorf mit einer durchaus vermeidbaren 2:6-Niederlage (3669:3597-Kegel) selbst ein Bein gestellt. Damit nicht genug, haben sich die Ostwürttemberger mit dieser Niederlage wohl endgültig aus dem Rennen um einen der angestrebten Podestplätze verabschiedet. Den Grundstock zu seinem überraschenden Erfolg legte der Liganeuling im Mittelpaar. Dort warteten die beiden Tschechen Milan Svoboda – mit Tagesbestleistung und neuem Bahnrekord von 669 Kegeln – und Radek Hejhal (660 Kegel) mit überragenden Leistungen auf. Weil Svoboda im Schlussspurt die ausgezeichneten 659 Kegel von Mathias Dirnberger noch toppen konnte und so einen „Bonus-Punkt“ für die Chambtalkegler eintüten konnte, fiel in diesem Abschnitt auch die Entscheidung.
Zerfahrener Auftakt
In der Startpaarung lief weder bei den Gastgebern noch bei den Gästen von der Ostalb sehr viel zusammen. Der Raindorfer Michael Kotal (574) und Schwabsbergs Philipp Vsetecka (581), der seine liebe Mühe mit dem schwierigen Geläuf hatte, lieferten sich ein nahezu ausgeglichenes Match. Bei Satzgleichstand gelang dem Schwabsberger der erhoffte Duellgewinn. Das Match zwischen den Mannschaftskapitänen Christian Schreiner (596) und Reiner Buschow (595), eine exakte Blaupause der anderen Paarung. Hier punktete der Raindorfer mit 3:1-Sätzen. Trotz verhaltenen Auftakts mit 1:1 ind en Duellen lag Schwabsberg dennoch knapp mit sechs Kegeln (1176:1170) in Front.
Raindorf wendet das Blatt
Was Milan Svoboda und Radek Hejhal im Mitteldrittel zum Besten gaben, hatte nicht nur Festspielcharakter, sondern geriet darüber hinaus zu einer bislang wohl einzigartige Darbietung. Mit traumwandlerischer Sicherheit zirkelte Svoboda seine Würfe in die Gasse. Absolute Weltklasse seine beiden Startbahnen mit 363 Kegeln, wobei er einmal fünf Handneuner in Folge ins Räumen erzielte. Da musste sogar Mathias Dirnberger, der mit 331 Kegeln eröffnete, passen. Lange Zeit schien seine Aufholjagd im zweiten Spielabschnitt von Erfolg gekrönt. Erst mit den allerletzten Würfen sicherte sich der der Tscheche mit 154:153 den letzten Satz und mit 669:659-Kegeln das Duell für Raindorf. Schwabsbergs Ronald Endraß hielt gegen den wie entfesselt aufspielenden Radek Hejhal, der mit 660 Kegeln seine bislang beste Partie für die Oberpfälzer ablieferte, solide mit. Als er im Schlusssatz verletzungsbedingt gegen Marcel Volz ersetzt wurde, bahnte sich Unheil an. Der Schwabsberger fand keine Bindung zum Spiel. Eine Chance, die Hejhal eiskalt zu nutzen wusste. Mit 4:0 Gewinnsätzen und 660:558-Kegeln eine eindeutige Angelegenheit für den tschechischen Spitzenkegler. Plötzlich fand sich Raindorf nach diesem phänomenalen Zwischenspurt mit 3:1 und 2499:2393 auf der Siegerstraße wieder.
Schwabsbergs vergebliches Anrennen
Während sich Manuel Lallinger und der Raindorfer Alexander Raab zunächst ein ausgeglichenes „Kopf-an-Kopf-Rennen“ lieferten, machte sich Damir Cekovic daran, gegen Philipp Grötsch den bestehenden Rückstand Wurf um Wurf aufzuarbeiten. Als Lallinger im dritten Satz dann noch eine 179er-Bahn auflegte, schien plötzlich für die Ostwürttemberger wieder alles möglich. Auf der alles entscheidenden Schlussbahn wollte den beiden Schwabsberger Schlussleuten jedoch nichts mehr gelingen, sodass die Raindorfer Alexander Raab und Philipp Grötsch das Spiel sicher nach Hause bringen konnten. Raindorf setzt sich am Ende, etwas überraschend, keineswegs aber unverdient, mit neuem Bahn- und Vereinsrekord von 3669 Kegeln mit 6:2 gegen die favorisierten Kegler von der Ostalb durch und machte damit einen wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Stimmen zum Spiel – Reiner Buschow:
„Wir waren nicht konzentriert genug und haben weitgehend versäumt von unseren Qualitäten Gebrauch zu machen. Vor allem in der Mitte haben wir trotz der wirklich überragenden Leistung von Matze zu viele Kegel liegen lassen. Raindorf hat daher völlig verdient die beiden Punkt zuhause behalten.“
Eugen Fallenbüchel